SCHUSTERJUNGE UND HURENKIND

Typografie

 

»Schusterjunge« und »Hurenkind« kleine Typokunde

Ungewollte Zeilen im Layout sind als Schusterjunge und Hurenkind bekannt. Für jedes saubere typografische Bild ein absolutes NoGo. Die Inhalte der Texte sind zwar duch diese Satzverbrechen nicht betroffen. Aber das Auge isst bekanntlich mit. Und diese beiden Kandidaten sorgen für große Unruhe im sonst harmonischen Text.
Der Schusterjunge ist dabei das einzeln stehende Satzfrakment des nächsten Absatzes am Ende einer Spalte. Das Hurenkind das Ende eines Satzes als einzelnes Teil am Anfang einer Spalte direkt vor dem nächsten Absatz. Leicht zu merken: Der Schuster arbeitet im Keller, die Hure in der oberen Etage.

Einzelne Zeile des letzten Absatzes am Anfang einer Seite

Einzelne Zeile des letzten Absatzes am Anfang einer Seite

Erste Zeile des nächsten Absatzes am Ende einer Seite

Erste Zeile des nächsten Absatzes am Ende einer Seite

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Habenswert – der Blaschke

Von Asam bis Zrenner
Auf den Spuren des Münchner Schriftenmalers Karl Blaschke

Oliver Limke

 

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Manchmal braucht es einen Zufall. Hier und da auch ein paar mehr. So war es auch ein Zufall, daß bei einem Typowalk in München ausgerechnet Dr. Anne Dreesbach unter den Interessierten war. Der vorausgegangene ursprüngliche Typowalk brachte zu Tage, daß in München noch viele alte und von Hand gemachte Werbungen unterwegs sind. Und ein Name taucht immer wieder auf: Blaschke. Also wurde zwei Jahre später ein weiterer Typowalk auf die Beine gestellt, der ausschließlich den Machenschaften Blaschkes galt. Eben besagter an dem auch die Verlegerin Dr. Anne Dreesbach teilnahm. Die ganze Geschichte nahm Ausmaße an, daß man sich schlussendlich vorstellen konnte das in einem Buch zu dokumentieren und zu zeigen was Blaschke so trieb.

Die einleitenden Abschnitte zeigen das Leben Blaschkes erzählerisch aber auch chronologisch. Enstehen der Firma Blaschke und dessen Niedergang werden dargestellt. Außerdem eine Beschreibung der Berufung Schildermaler und dessen Veränderung zum Werbetechniker.

Der Hauptnteil zeigt die vielen noch erhaltenen Arbeiten Blaschkes, die im Großraum München, dort aber vor allem in der Innenstadt, noch zu sehen sind. Aufwendige Recherchen haben zudem noch einige Arbeiten zu Tage gefördert, die durch Renovierung oder Ladenschließung bereits abgenommen wurden. Und auch tatsächich welche die zwar abgenommen, aber trotzdem weiter verwahrt wurden. Einen Blaschke zu besitzen war scheinbar mehr als reine Werbung.

ISBN-13: 978-3944334080
Broschiert: 180 Seiten
Verlag: August Dreesbach
Auflage: 1 (13. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch, Englisch
Größe: 21 x 12,8 x 1,2 cm

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Fassadenbeschriftung

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Einfach mal die Augen offen halten. Verblüffend wie viele Werbungen und Beschriftungen noch mit dem Pinsel gemacht werden. Man geht zwar auf den ersten Blick achtlos dran vorbei. Aber der Charakter der gemalten Schriften ist einzigartig. Eben anders. Und nicht nur große Flächen werden mit Farbe gestaltet. Auch kleine Schriftzüge machen manchmal Sinn. In vielen Altstädten kommt man gar nicht umhin sich mit dem Problem der Fassadenbemalung zu beschäftigen. Es wird schlicht nichts anderes genehmigt. Das schöne bei den Bemalungen ist, daß man sich während der Anbringung noch mit den Feinheiten beschäftigen und so der Fassade anpassen kann. Manch ein zusätzlicher Pinselschwung ist erst bei der Arbeit entstanden. Weils dann eben doch gut passt. Und hier noch ein Schnörkel. Oder doch lieber ein Schatten. Manche Gestaltungen sind schon eher Kunst als einfache Werbung. So wird die Fassadenwerbung zum Kunstraum. Schriften können ziemlich einfach mit weiteren Schmuckelementen in die Fassade integriert werden. So wird die Ladenfront schnell zu einer kostengünstigen Gesamtwerbung. Kombiniert man nun die gemalten Werbungen mit Schildern und Einzelbuchstaben ist der Aufmerksamkeitswert garantiert.

Weitere Links:
Schilder
Einzelbuchstaben

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Altes Eisen

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Schrift begegnet uns überall. Schrift kann Information transportieren. Schrift kann Schmuck sein. Oder Kunst. Oder alles gemeinsam. An manchen Orten soll es einfach nur erhalten bleiben. Also wird zu dicken Eisenstangen gegriffen und alles so gut es eben geht verschweißt und gebogen, daß die gewünschten Zeichen, oder 3D Buchstaben,  entstehen. Hauptsachen alles ist nachhaltig zu lesen. Die aufgebrachten Farbe als Korrosionsschutz ist in der Regel auch nicht von langer Dauer. Darf es aber auch nicht. Der typische Denkmalcharakter kommt sicher nicht durch eine saubere Lackierung zustande. Gerade das langsame Abnutzen macht diese Orte zu dem was sie darstellen sollen. Sogar die ausgebesserten Teile, die mit anderen Mitteln gefertigt werden konnten, haben ihren eigenen Charme. Oder war es eher, daß die heutige Umsetzung nur aus der Not heraus entstanden ist, weil man die damalige Technik nicht mehr beherrscht? Wie auch immer. Die erkennbaren Unterschiede sorgen dafür, daß man das eigentliche Alter der Anlagen tatsächlich fühlen kann.

Weiterführende Links:
Fräsbuchstaben
Schilder

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Schilderstudie 2 – Weihnachtsmarkt

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Geschafft. Fest verankert in unseren Kalendern ist nicht nur der Beginn der Weihnachtszeit. Auch das Ende. Schlagartig ist die Stimmung auf Jahresende umgestellt, die Weihnachtsmärkte abgeschaltet und die Preise der Händler und Versandhändler purzeln. Na ja, fast wenigstens. Der Gutscheinwahn muss ja noch abgewickelt werden.

Die klassischen Weihnachtsmärkte werden wieder eingelagert, bis zum nächsten Jahr. Wenn man das Gedränge miterlebt hat wird sofort klar, daß sich das gelohnt hat. Viele aufwändig herausgeputzte Buden, Stände und sogar Blockhäuser verschwinden nach nicht einmal 4 Wochen wieder in der Versenkung. Und mit ihnen viele schön gestaltete Schilder, die uns über die Wochen ködern sollten. Manche sind wirklich simpel gemacht. Aber optisch ansprechend. Das ist doch genau das, was uns als Schildermacher jeden Tag  wieder herausfordert. Durch simple Mittel und Techniken einen möglichst hohen Aufmerksamkeitswert erzielen. Besonders in den Vordergrund treten Schilder und Ausleger mit Einzelbuchstaben oder gar 3D Schilder mit Reliefbildern. Das Auge isst schließlich mit.

Weiterführende Links:
Digitaldruck

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Wiederverwendbar

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Gar nicht mal so übel, wenn man auf alles an Technik zurückgreifen kann, was der Markt so bietet. Man merkt an der ganzen Abwicklung solcher Aufträge, daß man sich im Laufe der Zeit von anderen unabhängig gemacht hat. Natürlich darf die zündende Idee nicht fehlen. Aus alten Footballhelmen  wird so schnell ein ansprechendes 3D Bild. Der ursprüngliche Gedanke, alles in einer Farbe zu lackieren wurde nachgebessert. Das Visier oder der Greifschutz (wie auch immer das heißt), wurde so gelassen wir er war. Used. Jede Macke, jede Abschürfung spricht noch davon, wie der Sportler durch den Dreck musste. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit sind die Regeln im American Football auch gar nicht so schwer. Ebenso wie das Anfertigen solcher Einzelstücke. Vorausgesetzt es kommt die zündende Idee und die richtigen Möglichkeiten sowie das handwerkliche Geschick stehen zur Verfügung. Versteigert wird das Bild auf www.remscheid-amboss.de

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Schilderstudie 1

schilderMan kommt ja gut rum. Und nimmt auch von jedem Ort Ideen und Anregungen für Schilder und Werbeanlagen mit. Vor allem sind es die alten Fertigungsverfahren die am meisten auffallen. Gerade in den Altstädten wird immer mehr Wert auf zeitgemäße Werbung und auch auf korrekte Herstellung gelegt. Man findet Straßen, da gibt es ausschließlich gemalte Werbeschriften. Typo und Farben werden oft vorgegeben. Das eigene “CI” fällt da schnell den Vorschriften zum Opfer. Und die denkmalbedingten Vorschriften machen dann auch vor keiner Konzerngröße oder vor Firmenprinzipien halt. Sehr erfreulich ist, daß sich immer mehr Werbende Gedanken um einen gescheiten Auftritt machen und langlebige und wertvoll gefertigte Werbungen verlangen. Während man noch vor gar nicht so langer Zeit Werbung als reine Kosten verbuchte, wird immer mehr Gewerbetreibenden klar, daß die Werbeanlage eine Investition ist, die genau so Gewinne erzielen soll wie die Einrichtung oder die Ware die ich verkaufe. Der Mehrpreis relativiert sich sehr schnell durch die Langlebigkeit der Werbeanlagen. Außerdem signalisiert eine ansprechende Werbung dem Kunden, daß man hinter seinem Geschäft oder seinem Produkt steht und ist einer Kundenbindung sicher förderlich.

Weiterführende Links: Fräsbuchstaben, Schilder,

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Gravierte Schilder

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Früher hatte man gar nicht viele Möglichkeiten Schilder zu fertigen. Platte, Pinsel und wer es ein wenig netter wollte hat die Schriften vorher in die Platte geschnitzt. Je nach Region kam das Schnitzen auch der Haltbarkeit wegen zum Einsatz. Selbst wenn die Farbe verblasst war konnte man noch weiter lesen was geschrieben stand. Die Art Schilder zu fertigen wurde immer mehr durch die digitale Technik verdrängt. Lange Zeit waren platte Schilder mit Folie beklebt angesagt. Schnell erstellt, jederzeit reproduzierbar und auch in Einzelteilen änderbar. Leider hat durch die Schnelllebigkeit der eigentliche Wert solcher Werbungen einen absoluten Tiefpunkt erreicht.  Man kann ja mal eben was neues oder was anderes machen. Der Trend geht zum Glück wieder in die andere Richtung. natürlich wird man sich selten hinsetzen und Schilder wieder von Hand schnitzen. Die digitale Technik bietet auch in dem Bereich erstklassige Möglichkeiten. Mit relativ einfachen Fräsbahnen lassen sich schnell 3D anmutende Gravuren erstellen. Später mit Farbe ausgelegt immer ein Hingucker. So ist man mit einfachen Mitteln weg vom platten Schild und hin zur echten Werbebotschaft.

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Schiefertafel

SchieferReicht bis Freitag. Also noch satte drei Tage Zeit sich was einfallen zu lassen. Was schenkt man einem amerikanischen Football Trainer als Dankeschön für ein Gasttraining? Na was passt denn besser zum Bergischen als Schiefer. Also schnell eine 25 x 40 cm Schieferplatte organisiert. Neben der Football typischen Gravur des Remscheid Amboss sollte auf jeden Fall ein altes Gedicht über die bergischen Schmiede mit aufgebracht werden. Fritz Knäpper, ein früherer Mundartdichter, brachte da eine gute Vorlage.

En ledernen Barbel,
En bloo Kammesol,
En Prim en dä Backen,
Twai Füste wi Stohl,
De Bien en dän Blotschen,
Dän Balg naat geschwett:
Dat eß en rechtegen bergeschen Schmedt.

Das ganze wurde dann mit einem Laser in das Material graviert. Mit Abstandhaltern auf Buchenholz montiert entstand dann auch noch eine edel wirkende schwebende Anmutung. Jetzt fallen einem wieder all die schönen Sachen ein, die man mit Schiefer machen könnte. Ein Weg-Leitsystem mit Tür- und Etagenschildern aus Schiefer zum Beispiel. Im Bergischen machen sich beleuchtete Pylonen mit Schiefersockel oder sogar mit Schiefersäulen bestimmt auch ganz gut. Das wird sicher nicht das letzte Stück Schiefer auf einer unserer Maschinen gewesen sein.

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Drohnenlandeplatz

Drohne1Nee wat witzig oder? Da traut sich die Post einen Blick in die Zukunft und schon gehen Diskussionen los ob das wohl was wird und oder ob nicht oder was. Plötzlich tauchen wieder die typischen Pessimisten auf und wissen direkt warum es das niemals geben wird. Genauso wie das Internet, das Auto, den Fernseher, das Handy, das Pizzataxi. Setzt sich alles nicht durch. Wenigstens gibt es Leute die dran glauben und dann erst einmal eine Landebahn entwickelt haben die man auch mitnehmen und an jedem Ort aufbauen kann. Analog zum Handy geht man einfach davon aus, daß Pakete nicht nur per Drohne geliefert werden, sondern, daß man seinen Standort auch frei wählen kann. Eine kleine Amazon Bestellung von unterwegs und die Drohen startet. SD Karte vergessen und man ist gerade in den Alpen? Kein Problem. Mal eben mit dem Handy, was sich ja leider nicht durchsetzt, bestellen und liefern lassen per Drohne. Und weil das alles so abwegig ist berichten Fernsehen und Printpresse erst mal drüber, damit später keiner sagen kann, man hätte das Gefühl für zukunftsweisende Entwicklungen nicht. Sollte sich das nicht durchsetzen ist es immer noch ein kleiner Spaß. Was man den Beteiligten vielleicht auch ein bisschen ansehen kann. Für den Fernsehtermin wurde mal eben in 1,5 Stunden per Netzwerk, was sich ja wegen dem Internet nicht durchsetzt, alles zusammengetrommelt was benötigt wird. Der mobile Drohnenlandeplatz war da, der Kameramann war da und der Experte vom Drohnenfliegernetzwerk ließ auch nicht auf sich warten und brachte Technik mit vom feinsten. Robert Reichert erklärte dann auch deutlich, daß das für ihn als Flieger gar kein so großer Gag ist, sondern eher zwingendes Equipment für die Einsätze vor Ort. Auch Frank Berghoff wird das wohl mit Freude beobachten, daß die Entwicklung weiter geht. Schließlich hat er mit seinem Optikkopter eine mögliche Lieferung von Brillen schon erfolgreich durchgespielt.

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